Bericht über das Muttertagskonzert des CMN
Neumarkt. Mit einem ambitionierten Programm startete das Collegium Musicum in sein Jubiläumsjahr. Vor nunmehr 40 Jahren formierte sich das Kammerorchester auf Initiative von Wolfgang Lovrencic und gab im Advent 1977 sein erstes Konzert. Seitdem hat es sich zu einer festen Größe im Neumarkter Musikleben entwickelt und sich ein großes Stammpublikum erspielt, das auch wieder gerne zum Muttertagskonzert kam. So sah man im gut besuchten Reitstadel am Sonntag viele bekannte Gesichter. Auch diesmal wurden die Besucher nicht enttäuscht. Mit einem Klavierkonzert von Wolfgang Amadeus Mozart und der 5. Sinfonie Franz Schubert standen zwei ganz besonders schöne Werke der klassischen Literatur auf dem Programm.
Schwungvoll startete das Konzert mit Schuberts 5. Sinfonie in B-Dur D 485. Die 20 Streicher des Collegiums, unterstützt durch ein professionelles Bläserensemble, zeigten sich wie gewohnt spielfreudig, intonationssicher und dynamisch ausgefeilt. Dirigent Peter Bruckschlögl differenzierte durchdacht, ließ im langsamen Satz die Holzbläser brillieren und das Menuett zu einer bedrohlichen, drängenden Hinführung zum temperamentvollen Finale werden.
Doch zum eigentlichen Höhepunkt des Abends wurde das Klavierkonzert Nr. 17, KV 453 von Mozart, eines der späten Klavierwerke des Meisters, das schon die kommende romantische Epoche vorausahnen ließ. Der dem Neumarkter Konzertpublikum bestens bekannte Pianist Wolfgang Müller zeigte sich dabei in bester Spiellaune. Sein Spiel bestach durch satte Tempi und perlende Läufe in den Ecksätzen und romantisches Schwelgen im langsamen, gefühlvollen Mittelsatz. Besonders emotional gelangen die vom Künstler selbst erdachten Kadenzen und das Schlusspresto, das stark an Mozarts Opernouvertüren wie etwa „FigarosHochzeit“ erinnerten. Das begeisterte Publikum erklatschte sich zwei Zugaben. 40 Jahre Collegium Musicum - Man darf gespannt sein auf das eigentliche Jubiläumskonzert am 2. Advent, wenn Beethovens Violinkonzert und seine 7. Sinfonie auf dem Programm stehen.
Birgit Gerhart-Ahr
Neumarkter Tagblatt vom 21. 5. 2017